Freitag, 29. August 2014

Colca Canyon- Wieder einmal Natur

Heute geht es los mit Colca Trek, wir haben eine dreitägige Tour im Colca- Tal bis zum Colca- Canyon. Weil wir bis jetzt nur maximal eintägige Touren gebucht haben, wissen wir nicht so recht, was wir erwarten sollen. Wir werden vom Guide und vom Fahrer im Hostel abgeholt und fahren mit anderen sechs Touristen aus Australien, Neuseeland und Italien in Richtung Colca- Region. Wir fahren lange von Arequipa aus- über Stock und Stein haben wir teils das Gefühl.















Auf dem Weg in unsere Lodge, staunen wir immer wieder. Die Flora verändert sich stark, weil unsere Strecke sehr unterschiedliche Höhen durchquert. Der höchste Punkt liegt bei 4910 m.ü.M., wo es keine wirklichen Pflanzen mehr gibt. Eine jedoch gibt es, die jährlich ca. 2mm wächst und sich meist an einem Stein festmacht.










Wir fahren durch das Naturschutzgebiet, wo wir am Strassenrand wilde Vicunyas sehen. Dabei lernen wir, dass man nur Lamas und Alpacas zähmen kann, nicht aber Vicunyas und Guanacos. Jesus, unser Fahrer, fährt uns auf einer holprigen Strecke ins Tal, die Vegetation verändert sich stark. Erst sieht man nur Büsche, dann Gräser, Kakteen, Bäume.vWir lernen auch, dass sich 70% der peruweiten Inkaterrassen- davon werden rund 60% heuten noch genutzt- im Colca-Tal befinden.


















Mir halten oft an, gehen Strecken zu Fuss, essen in einem Tourilokal zu Mittag, gehen dann aber sofort weiter. Wir besuchen kurz den Markt von Chivay und enden unsere Fahrt in einer Lodge, wo wir die heutige Nacht verbringen, die erste Duvetdecke in Peru wartet auf uns. Aber zuerst setzen wir uns wegen gefühlten eisig kalten Temperaturen gern ans Kaminfeuer!








Der folgende Tag verspricht anstrengend zu werden, hält aber auch einiges für uns bereit! Wir starten früh morgens mit dem Bus, um vor den Touristengruppen am Cruz del Condor zu sein, der Ort in Peru, an welchem man am besten den zweitgrössten, flugfähigen Vogel der Welt sehen kann. Wir sind zwar nicht die Ersten, aber die Kondore lassen sowieso noch auf sich warten, nur hie und da erblicken wir einen, der sich langsam die 1500 Meter vom Canyon hochschrauben. Die Luft ist noch zu kalt, um höher zu steigen und so warten wir etwa zwei Stunden bis es die riesigen Geier schaffen, auf unsere Augenhöhe zu kommen. Das Bild ist beeindruckend und die Vögel überfliegen uns nur ganz knapp. Leider müssen wir genau jetzt, wo es am schönsten ist, weiter um unser Programm einhalten zu können. Wir fahren mit dem Mountainbike 15 Kilometer nach Cabanaconde, zum Glück mehrheitlich bergab.








Nach einem kurzen Snack geht unsere erste Wanderung los. Unser Ziel ist Oasis – eigentlich Sangalle- das rund 1200 Meter tiefer im Colca Canyon liegt. Noch geniessen wir die Aussicht über das imposante Tal und schon bald zeigt sich auch unser Ziel- es sieht wirklich aus wie eine Oase. Doch der Abstieg ist anstrengender als gedacht und da der Weg voller loser Steine und Sand ist, müssen wir bei jedem Schritt aufpassen, um nicht zu stürzen- immerhin geht es auf der einen Seite steil bergab. Nach etwas mehr als drei Stunden kommen wir unten an und dürfen unser sehr einfaches Zimmer beziehen. Nach ein paar Minuten in der Hängematte und einem Mittagessen machen wir nochmals eine kleine Wanderung um die Umgebung zu erkunden. Wir erfahren von unserem Guide Christian einiges über die Pflanzenwelt und die Geschichte um den Ort bevor wir zum Nachtessen, unter einem beeindruckende Sternenhimmel, zurückkehren.

Ein normaler Regenbogen über Cabanaconde

















Der letzte Tag beginnt früh. Um vier Uhr morgens klingelt der Wecker und eine halbe Stunde später wird das Frühstück serviert. Allen in der Gruppe graut was bevor steht- die 1200 Höhenmeter von gestern müssen wieder nach oben gewandert werden. Um die Hitze zu umgehen, starten wir früh und unser Zeitbudget beträgt drei Stunden. Wir können unser eigenes Tempo gehen, doch es gibt so viele andere „Wanderer“- also Touristen- die sich ebenfalls den Berg hinaufquälen, dass dieses immer wieder unterbrochen wird weil man nicht überholen kann. Es gibt aber auch solche, die genug Zeit und Energie haben, nach oben zu gehen und wieder runter zu ihrer Gruppe zu eilen um nochmals hochzusteigen. Wir sehen wieder nicht viel von der Umgebung und sind einfach nur froh nach etwa zweieinhalb Stunden oben anzukommen. Wir wissen jetzt schon, dass wir Muskelkater haben werden, sind aber auch ein bisschen stolz auf uns, es in der Zeit geschafft zu haben.
Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es im Bus weiter. Wir halten auf dem Rückweg zuerst bei ein paar Colcas an. Diese sind die Namengeber des Tales und von Vor-Inkas angelegte Speicher oder Gräber in den Felsenwänden. Die Speicher wurden für das Einlagern von Lebensmitteln verwendet, um diese kühl zu halten. In den Gräbern wurden einflussreiche Menschen begraben- mit Grabbeigaben aus Gold und Silber welche leider im Laufe der Jahre alle gestohlen wurden.
Um uns etwas Erholung zu gönnen halten wir in der Therme „Tomba“ an. Diese Therme wird von vulkanisch erwärmtem Grundwasser gespeist. Die Becken sind in den Fluss hineingebaut und es wirkt alles sehr natürlich. Die Temperaturen des Wassers liegen um die 30 Grad, je nach Becken. Nach einer Stunde müssen wir weiter- das ist aber auch der Zeitpunkt, an dem andere Busse mit Touristen ankommen und sich das Bad zu füllen beginnt.












In Chivay essen wir zu Mittag, ehe die rund dreistündige Rückfahrt nach Arequipa auf dem Programm steht. Dort angekommen müssen wir uns leicht schweren Herzens von den anderen Teilnehmern, dem Fahrer und dem Guide verabschieden. Es war eine tolle und interessante Gruppe, mit welcher der gesamte Ausflug viel Spass gemacht hat. Die 3-Tages-Tour von Colca Trek können wir uneingeschränkt weiterempfehlen. Auch weil sie, wie versprochen, sich etwas abseits der andern und somit touristischeren Pfade bewegt.


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