Mittwoch, 20. August 2014

Moray und Maras- Unsere Entgeisterung ist verflogen

Mit einem Bus fahren wir von Urubamba aus bis zur Kreuzung, die die Strasse Richtung Maras von der Strasse Richtung Chinchero trennt. Man steigt bei der Kreuzung aus und die einzige Möglichkeit, weiterzukommen ist, entweder ein Taxi zu nehmen oder zu Fuss weiterzugehen (13 km, bergauf). Wir entscheiden uns erneut für eine Taxigemeinschaft und fahren für 14 Soles nach Moray.

Diese Ruinen galten den Inkas damals als Experimentierort, sie haben ihre Terrassen nicht irgendwie gebaut, sondern zuerst berechnet, welche Pflanzen wieviel Wasser brauchen. Auf jeder Ebene der immer tiefer werdenden Kreisterrassen herrscht ein anderes Mikroklima, auf welcher die Inkas die Verdunstung des Wassers berechneten. So konnten sie den idealen Standort für das Anpflanzen der entsprechenden Gemüse und Kräuter errechnen. Nachweislich wurde an keinem der gefundenen Leichnamen eine Mangel- oder Unterernährung festgestellt, was darauf schliessen lässt, dass die Inkas sowohl Meister im Anbau ihrer Nahrung als auch im Verteilen dieser über das ganze Reich waren.

Wir spazieren ein wenig durch die imposante Anlage und bestaunen die Mauern, die runde Ausführung und vor allem auch die Treppenanlagen. Auch wenn heute keine Pflanzen mehr angebaut werden, kann man sich vorstellen, wie es hier in voller Blüte ausgesehen hat. Zwar ist der Aufstieg zum Parkplatz etwas anstrengend, aber wir sind fasziniert von diesem Ort. Aus irgendeinem Grund sind diese Ruinen sehr viel weniger touristisch als diejenigen in Pisac.


















Unser Taxifahrer wartet bereits und fährt uns in das 9km entfernte Maras. Dieser kleine Ort besteht aus vielen Lehmhäusern, einem grossen Platz und sonst nicht viel. Uns dient er als Startpunkt für den etwa stündigen Abstieg zu den Salineras. Die Wanderung geht durch die selbe atemberaubende Landschaft, die wir schon gestern aus dem Bus gesehen haben. Nur dieses Mal haben wir Zeit, sie zu geniessen. Die Farben sind erstaunlich, die Felder haben verschiedene Brauntöne, welche von weitem wie ein Patchwork-Teppich aussehen. Auf der regenabgewandten Seite ist die Erde rötlich mit spärlicher Bewachsung, auf der Regenseite hingegen ist alles grün. Auch die Farbe des Bodens, auf dem wir gehen, wechselt sich alle paar Meter ab.












Unsere Wanderung geht zum Glück abwärts und nach und nach entdecken wir am Wegesrand immer mehr Salzkristalle. Zwar sehen wir die Strasse mit all den Touristenbussen schon lange, aber das Bild, welches sich uns bietet, wenn wir über die Kuppe kommen, hat wohl keiner dieser Busse. Vor uns breitet sich das riesige Feld der Salzabbauanlage aus.




Wir zahlen die sieben Soles Eintritt pro Person und wandern etwas zwischen den einzelnen Becken herum. Faszinierend ist das Kanalsystem, welches alle Becken mit Wasser versorgt- bzw. eben gestaut wird, um das Wasser verdunsten zu lassen und im Nachhinein das Salz abzuschöpfen. Die Felder sind riesig und zwischen all den Touristen findet man immer wieder Arbeiter, die nach wie vor das Salz abbauen.
Da wir weiter zu Fuss gehen wollen und nicht mit dem Bus zurück, enden irgendwann die Touristenströme und wir schlendern alleine durch die bizarre Landschaft. Auch wenn die Wege manchmal etwas schmal sind und es steil nach unten geht, geniessen wir den Anblick.









Wir wandern weiter talabwärts und kommen bald in ein kleines Dorf am Rio Urubamba. Hier kommen nicht all zu viele Touristen durch und die Menschen grüssen einem freundlich! Neben der Landwirtschaft werden hier auch Ton-Stroh-Steine für den Hausbau hergestellt, deren Produktion man hier zuschauen kann. Über eine Hängebrücke kommen wir auf die andere Flusseite und stehen- einen kurzen Fussmarsch weiter- an der Strasse zwischen Urubamba und Ollantaytambo. Das zweite Colectivo nimmt uns mit zurück nach Urubamba- für einen Sol pro Person.












Zurück in Urubamba gönnen wir uns ein sehr leckeres Mittagessen im "Kaia"- einer "Hippieoase", die sehr zu empfehlen ist.




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