Montag, 8. September 2014

Aguas Calientes- Auch Machu Picchu Pueblo genannt

Von diesem Ort erwarten wir, dass er überteuert und nur als Durchgangspunkt für die Machu Picchu Ruinen gilt.
Wir werden nicht enttäuscht, hier zahlt man doppelt soviel für die Wasserflasche als in Cuzco und die meisten Touristen bleiben eine Nacht, um am Morgen nach Machu Picchu zu fahren. Wir kommen zu unserer Freude aber zu ausgezeichnetem Essen im eher exklusiven Tree House Restaurant, bei dem wir für unseren letzten Tag noch einen Kochkurs gebucht haben!






An unserem ersten Tag gehen wir selbstständig und zu Fuss zu den Mandor Gärten und zur Catarata de Mandor, einem Wasserfall.
Wir spazieren etwa eine halbe Stunde bis wir zu den Zuggleisen gelangen und gehen eine weitere vierzig minütige Strecke dem Geleise nach. Dies gibt dem Spaziergang einen abenteuerlichen Touch, die Natur ist sehr schön!








Am Ende erreichen wir die Jardines de Mandor, eine Art tropischer- die Temperaturen spielen mit- botanischer Garten. Am Ende des Rundganges kommt man zum Wasserfall.
Die Natur hier ist atemberaubend! Lauter als im Urwald von Tambopata und doch strahlt sie Ruhe aus und wir halten immer wieder inne, um Vögel, Schmetterlinge und Pflanzen zu bestaunen und brauchen für den gesamten Rundgang statt zwanzig Minuten fast zwei Stunden.


















Am Ende des Pfades erreichen wir den ersehnten und laut tosenden Wasserfall, wo wir einen Znüni zu uns nehmen und einfach dem Wasser lauschen und zuschauen.




Dieser Ausflug hat etwas Erholsames und Entspannendes an sich und wir sind bei unserer Rückkehr nach Aguas Calientes wieder wie neu! J

Einmal mehr klingelt der Wecker früh. Wir wollen uns zu Fuss nach Macchu Picchu aufmachen und wollen vor dem grossen Touristenansturm ankommen. Noch bei Dunkelheit nehmen wir die ersten der unzähligen Treppenstufen in Angriff. Der Aufstieg ist anstrengender als gedacht, aber auch alle anderen um uns herum atmen schwer. Das Bestaunen der Morgenröte bringt eine willkommene Pause! Nach einer Stunde haben wir es geschafft, wir sind am Eingangstor angekommen und stellen uns in die Reihe, um eingelassen zu werden.




Macchu Picchu breitet sich vor uns aus und wir spazieren staunend, begeistert und auch erstaunt durch die mystisch wirkende Anlage. Zwar sind schon viele Touristen auf dem Areal, aber diese verteilen sich gut und wir können (mehr oder weniger) ungehindert hindurchschlendern. Nach einem ersten Rundgang entscheiden wir uns- nicht ohne vorher noch das typische Bild zu machen- den Berg Macchu Picchu in Angriff zu nehmen. Leider sind aber unsere Kräfte nach dem ersten Aufstieg etwas am Ende und wir schaffen es nicht bis ganz oben. Trotzdem haben wir eine sehr schöne Aussicht auf die Ruinen-Anlage!







































Wir wollen nach dem Abstieg nochmals durch die ehemalige Inka-Stadt laufen, leider ist diese aber jetzt total überlaufen mit Touristen. Wir bahnen uns einen Weg durch dutzende von Gruppen und finden einen groben Weg, der Mehrheit der Menschen aus dem Weg zu gehen. Trotzdem ist der mystische Reiz verschwunden- es erinnert mehr an einen Freizeitpark. Um den schönen Eindruck vom Morgen nicht zu zerstören beschliessen wir, wieder nach Aguas Calientes zurück zu kehren- mit dem total überteuerten Bus.




Am letzten Morgen besuchen wir den gebuchten Kochkurs und sind von A-Z begeistert. Der Zufall möchte es, dass wir unsere Lieblingsgerichte zubereiten: Causa, Cebiche und Quinotto mit Alpacafleisch. Wir haben den Koch und den Kellner für uns alleine, das Restaurant ist geschlossen. Wir können nicht mehr, als alles in uns aufsaugen und geniessen! 




















Wir beenden unsere Perureise mit einem Highlight und freuen uns auf den nächsten Abschnitt...


Sonntag, 7. September 2014

Ollantaytambo- Die dem Mais gewidmete Stadt

Unsere Unterkunft haben wir schnell gefunden, bevor wir aber losziehen lesen wir noch etwas in unserem erstandenden Buch „Cusco und das heilige Tal“, den anscheinend alle Guides vor Ort auch verwenden. Wir lesen über die Ruinenanlage, dass diese wie ein Lama aussieht, dass das Sonnenlicht für die Inkas sehr wichtig war und an den Sonnenwendetagen die Sonne auf ganz bestimmte Stellen fällt, sowie dass man in den Felsen diverse, riesige Figuren sehen kann. 
Ausserdem hatte die Stadt früher die Form eines Maiskolben und um sie herum wurden alle Sorten von Mais angebaut. Die Inkas widmeten diese Stadt dem Mais und bauten diese auch entsprechend auf. Mit diesem Hintergrundwissen machen wir uns auf, die Stadt- oder mehr das Örtchen- zu erkunden. Nach wenigen Schritten stehen wir auf der Plaza de Armas, von wo aus man einen guten Blick auf die Ruinenanlage hat- das Lama lässt sich nicht erkennen, dafür tausende von Touristen. Wir sehen uns die Läden um den Platz an und treffen- sehr überraschend- die Neuseeländer vom Colca-Trek wieder. Leider müssen diese aber bald auf den Zug nach Aguas Calientes und wir setzen unsere Erkundungstour durch den kleinen aber charmanten Ort fort. Um den touristischen Massen zu entgehen wollen wir die Ruinen morgen früh besuchen und fragen daher nach den Öffnungszeiten (ab 7.00 Uhr ist die Tür offen), ehe wir uns in eines der Lokale am Hauptplatz setzten und zu Abend essen. Dort fallen uns vor allem die vielen Busse- ganze Kolonnen- auf und die  verschiedenen Touristen, welche diese befördern, auf. Es gibt auf der einen Seite die Backpacker, welche noch nicht mal ein Hotel haben und auf der anderen Seite „Pauschaltouristen“ mit vorgebuchten Touren (Das heilige Tal und Macchu Picchu in zwei Tagen) die nicht einmal wissen, wie die Orte heissen, welche sie besuchen.




















Ein neuer Tag und der Wecker klingelt früh, möchten wir doch vor allen anderen die Ruinen besichtigen. Um zehn vor sieben stehen wir am Tor, welches pünktlich um sieben öffnet. Wir fragen nach einem Einzeleintritt den man aber nicht bekommt. Es gibt nur das Touristenbillet- es enthält die Eintritte zu allen wichtigen Orten im heiligen Tal, ist aber nur ein Tag gültig und kostet 70 Soles pro Person. Alle anderen Orte haben wir mit Einzeleintritten besuchen können, diesen hier nicht. Wir entscheiden uns dagegen, das Geld auszugeben und ärgern uns ein weiteres Mal über diese Tourismus-Politik. Es ist schade, dass (fast) alles auf Touren ausgelegt ist und die Individualreisenden einfach das Nachsehen haben.




Als Alternative steigen wir stattdessen auf den gegenüberliegenden Berg- den Pinkulluna. Die Ruinen auf dieser Seite kosten höchstens etwas Überwindung und Schweiss beim Besteigen, sonst aber nichts. Die Ruinen sind auch interessant, erlauben aber vor allem einen super Ausblick auf die „eigentlichen“ Ruinen. Von hier aus sehen wir auch das Lama, welches die Anlage formt- aber nur dank dem Buch.




Wenn man genau hinschaut, erkennt man die Lama-Form der Ruinen (Kopf oben links). Man braucht nur ein wenig Fantasie, um selber darauf zu kommen.  :)










Ollantaytambo ist relativ klein und- trotz des Charmes- schnell gesehen. Wir entdecken das Ollantaytambo abseits der Plaza de Armas, das vor allem von Landwirtschaft geprägt ist und immer wieder tauchen Spuren der Inkas auf. So entdecken wir- auch dank dem Buch- die beiden Felsformationen am Pinkulluna, welche beide ein Gesicht darstellen. Wir verbringen aber auch viel Zeit mit lesen um uns auf unsere Weiterreise vorzubereiten. Eine Art Ferien von den Ferien.




Unten rechts ist das Relief zu erkennen.



Morgen besteigen wir den Zug nach Aguas Calientes, dem Tor zu Macchu Picchu. Zwar graut uns etwas vor den Touristenmassen, aber wir hoffen so wenig Zeit, wie nötig im Ort selbst zu verbringen.